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Nach dem skandalösen Rückzieher der Verleger

Aufruf zu landesweiten Warnstreiks bei Tageszeitungen

14.07.2025

Der DJV BW ruft in dieser Woche (14.-18.07.) insgesamt 16 tarifgebundene Tageszeitungen zu landesweiten Warnstreiks im Zuge der aktuellen Tarifverhandlungen auf. Die Streikdauer in den Häusern variiert zwischen fünf bis zwei vollen Tagen, den Anfang machen heute die Stuttgarter Zeitungen und die Titel der Neuen Pressegesellschaft Ulm (Südwestpresse u.a.).

Nachdem es bereits Mitte Juni nach einem Tarifabschluss aussah, hat die Verhandlungskommission des BDZV in der letzten Verhandlungsrunde am 23.06.2025 eine bemerkenswerte "Rolle rückwärts" hingelegt und das bereits konkret in Aussicht gestellte Angebot (Festbetragserhöhung um 190 € ab dem 01.03.2025 sowie zwei prozentuale Erhöhungen von 2,5 % und 1 % bei einer Laufzeit von 30 Monaten) wieder vom Tisch genommen. Jetzt sollen es nur noch 100€ mehr bei einer Laufzeit von 15 Monaten sein. Dieses Angebot wertet DJV-Verhandlungsführer Christian Wienzeck als Provokation: "Das lässt jede Wertschätzung für die Arbeit der Journalistinnen und Journalisten vermissen". Die Verhandlungskommission hatte daher die betroffenen Landesverbände dazu aufgefordert, vor der nächsten Verhandlungsrunde am Fr. 18.07.2025 den Druck auf die Verleger durch massive Warnstreiks nochmals zu erhöhen. Dem kommen wir mit den Streikaufrufen für diese Woche gerne nach, Verdi ruft in den betroffenen Betrieben jeweils gleichzeitig zum Streik auf. 

Am Donnerstag 17.07. findet von 11:00 - 13:00 Uhr eine landesweite Streikkundgebung vor dem Gewerkschaftshaus in Stuttgart statt, weitere Aktionen sind im Laufe der Woche an den jeweiligen Standorten der Tageszeitungen geplant. Für die Zeitungen der Region Stuttgart (Medienholding Süd), findet eine weitere Streikversammlung am Dienstag 15.07. statt, ebenfalls im Stuttgarter Gewerkschaftshaus. "Zur Verärgerung über das völlig unzureichende Tarifangebot kommt bei der Belegschaft der Stuttgarter Zeitungen noch eine große Verunsicherung nach der Übernahme durch die NPG dazu", so DJV BW Landesgeschäftsführer Gregor Schwarz. Auch diese wolle man bei der Versammlung zum Ausdruck bringen.